In der Eisenbahnzeitung ließt man 1847:

Bayern. - am 25. August fand die feierliche Probefahrt auf der eben vollendeten Eisenbahnstrecke von Augsburg nach Kaufbeuren statt, die am 1. September dem öffentlichen Verkehr übergeben ward. Der Zug, geführt von einer blumen- und flaggen-geschmückten Lokomotive, war an den Orten, die er berührte, vor allem in Schwabmünchen, Buchlohe und Kaufbeuren selbst, freudig begrüßt und legte auf der Hinfahrt die 7 ½ Meilen lange Bahn in zwei Stunden, auf der Rückfahrt in etwa 1 ¾ Stunden zurück. - Gemäß der Bekanntmachung [siehe unten, JR] gehen vom 1. September an täglich 2 Züge von Augsburg nach Kaufbeuren und von Kaufbeuren nach Augsburg.
 

Bekanntmachung,

die allgemeine Eisenbahnfahrten-Ordnung vom 1. September

l. J. an betreffend.

Im Namen Seiner Majestät des Königs von

Bayern.

In Gemäßheit höchster Entschließung des königl. Ministeriums des königl. Hauses und des Aeußeren tritt vom 1. September l. J. an auf den Königlich Bayerischen Eisenbahnen folgende Fahrtenordnung ein:

[...]

3. Augsburg nachKaufbeuern

8 Uhr 45 Min. Vormittags, 6 Uhr 15 Min. Abends¹.

4. Kaufbeuern nach Augsburg

6 Uhr Morgens, 3 Uhr Nachmittags².

[...]

München, den 27. August 1847.

Generalverwaltung der k. Posten und Eisenbahnen

v. Goeb

Es ist schon erstaunlich, mit welch wenig Fahrten pro Tag nicht desto Trotz Gewinn erwirtschaftet werden konnte. Denn in jeder Station mussten Stationsdiener, Weichen- und Signalsemaphoresteller beschäftigt werden. Dazu kommen noch die Signal­semaphore Wärter an der Strecke.